A sunny trip

6 Monate "Weg" sind das Ziel

Kroatien

Poreč:

Soo…, ab in das Land, wo wir uns sofort nach Grenzübertritt Dauer-Sonne, 30° im Schatten und oberkörperfreie Zone bis zum Abwinken vorgestellt haben, ABER !!! dem ist im März/ April noch nicht ganz so. Sonne schon häufiger, wenn, dann auch warm, aber sobald es wolkig oder windig ist, steht die Jacke wieder auf dem Programm und dabei wollten wir sie am liebsten schon vorgestern nachhause geschickt haben. Unsere Bleibe in diesem süßen Städtchen war zwar um einiges kleiner als die im Gestüt, aber Moritz hatte ein Outdoor-Kinderzimmer direkt vor der Haustür mit zahlreichen Kidz aus´m Viertel. Moritz wurde von Brigitta mit Süßkram versorgt – es war ein kunterbuntes und reges Treiben untereinander, was wir lange nicht mehr so gesehen haben.

Poreč ist eine mittelgroße Touri-Stadt in der Mitte der istrischen Halbinsel mit einer zum Baden einladenden Strandpromenade direkt angrenzend an die Altstadt, wo (leider) noch die meisten kleinen Lädchen wegen Nebensaison geschlossen hatten. Aber so ist das halt, man kann nicht alles haben 😉, dafür war es wirklich noch herrlich ruhig in den sonst wahrscheinlich prall gefüllten Gassen.

Delikatess-Lädchen, Wochenmärkte und Metzgereien hatten zu Moritz´ Glück jedoch auf, damit wir seinem fortwährenden Wunsch: ICH WILL WURSCHT !!! stets nachkommen konnten (es gab aber auch zur Abwechslung hin und wieder FrischFisch).

Hier waren wir vom 18.03. bis 23.03. und machten ein paar Tagesausflüge in Richtung Süden und Inland...

Am Dienstag (21.03.) hatte Flo Flori-Tag und Mo Mama-Tag. Die beiden machten einen spannenden Ausflug ins istrische Hinterland nach Grožnjan, ein kleines, aber unglaublich interessantes Künstlerdorf. Diesen Status erlangte das Dorf v. a. durch den Künstler und Bildhauer Aleksandar Rukavina, der 1965 erwirkte, dass die verlassenen und dem Zerfall geweihten Gebäude unentgeltlich von rund 30 Künstlern bewohnt werden durften. Als Gegenleistung setzten sie sich für Erhalt und Renovierung der Gebäude ein. Ein Großteil der heutigen Bevölkerung sind auch heute noch Künstler. Im Sommer finden hier zahlreiche Veranstaltungen und Festivals von Musikern und Künstlern statt. „Jazz is back!“ und „Ex Tempore“, um nur 2 von ihnen zu nennen.

Einen Tag später sind wir nach Süden dem Meer entlang nach Rovinj am „Limski fjord“ vorbeigekommen, einem knapp 10 km langen Meeresarm, der an seiner Mündung in die Adria übergeht. Sooo... traumhaft schön und leider immernoch sooo... kalt, um darin baden gehen zu können, aber so kann man es sich vielleicht auch in Norwegen vorstellen, nur halt paar Grad wärmer.

Rovinj soll die schönste Stadt Istriens sein, wir fanden es in Jeder schön, durch die Altstadt zu schlendern.

Enge Gassen, langsam beginnendes Gewusel der Einheimischen in Vorbereitung auf die kommende Urlaubssaison, Spielplatz und Eis waren Inhalt unserer City-Tour.

Leider nicht auf der leckeren Spitze des Erdbeereisberges, wie Moritz es sich gewünscht hätte, sondern „on top“ von Rovinj steht die Kirche der Hl. Euphemia, von wo aus wir einen herrlichen Blick über die Stadt und raus auf`s Meer hatten.

Auch Sunny hatte ihren Sunny-Tag auf unser´m Sunny-Trip am 20.03. in der Tierklinik Poreč. Vorweg: Keine Panik !!! Alles bestens. Eine leichte Augenentzündung mit Matschauge wollte behandelt werden und dann brauchten wir für die geplante Einreise in den Nicht-EU-Raum bzw. die Wiedereinreise in den EU-Raum einen positiven Tollwut-Antikörper-Test. Die Tierärzte waren überaus hilfsbereit und bemüht, alles in unserer zur Verfügung stehenden Zeit hinzubekommen, denn so ein Test mit Laboruntersuchung braucht seine Zeit und wir hatten ja schon die nächsten Unterkünfte auf dem Weg Richtung Süden gebucht. So kam es dann, dass wir den Test voraussichtlich Freitag bekommen sollten und unsere nächsten 2 Unterkünfte uns 1 Tag Aufschub gewährten und wir unseren 1. Dachzelt- und Campingeinsatz vorbereiteten, in Pula, der südlichsten Stadt auf Istrien...

Pula:

Auf dem Stellplatz in Pula, den wir über eine kostenfreie Camping- und Stellplatz-App gefunden haben (auf jeden Fall eine der positiven Sachen, die man mit einem modernen Mobiltelefon anstellen kann), war erstmal Spielplatz und Rutschen bis zur Erschöpfung angesagt, währenddessen aber auch schon Standplatzaufbau, denn man sollte beim Campen immer soweit fertig mit allem sein, bevor die Sonne untergeht. Es gab Spaghetti mit Pesto und Salat zu Abend, was auf Campingstühlen unter freiem Himmel einfach nur himmlisch schmeckte. Wir 3 bekamen eine ordentliche Mütze Schlaf, da es abends immer noch recht kalt wurde und wir früh ins Dachzelt schlüpften. Nach dem Zusammenpacken und der 1. kostenlosen Übernachtung haben wir uns statt gesundem Porridge ein „Spätstück“ im Café rausgelassen, bevor es dann wieder zurück nach Poreč in die Tierklinik ging.

Naturpark Učka:

Alles geklappt und so verbrachten wir den restlichen sonnigen Tag in Poreč und fuhren nach dem Abendessen quer über die istrische Halbinsel nach Matulji nahe der Großstadt Rijeka. Moritz und Sabrina schliefen auf der Fahrt ziemlich zeitnah ein, da es ja auch schon spät und dunkel war und genau deshalb wurde die Fahrt zu einem echten Erlebnis, weil ich nicht wusste, dass wir während der knapp 2-stündigen Fahrt am Ende auf kurzer Distanz etwa 1000 Höhenmeter zurücklegen würden. Es ging tw. so steil bergauf und dann wieder -ab und ich konnte die bestimmt wunderschöne Aussicht vom Naturpark Učka aus leider nur erahnen. Seit Slowenien haben wir nämlich unser Navi so umgestellt, dass wir Autobahnen und Mautstraßen vermeiden, damit wir mehr von der Landschaft haben, allerdings wurde es hierbei wirklich abenteuerlich.

Die Bilder sind am letzten Tag in Rijeka entstanden, da wir die Aussicht nochmal bei Tageslicht erleben wollten. Unten in der Stadt waren es angenehme Temperaturen, oben im Naturpark Jacken- und Kapuzen-Wetter.

Matulji + Rijeka:

In Matulji haben wir einen Tag komplett draußen auf einem großen colosseumartigen Spielplatz unterhalb unserer gelben Bleibe mit zahlreichen Kids verbracht. Entspanntes Spielen und die Sonne genießen standen auf dem Plan.

Rijeka, eine "Arbeiterstadt" mit ca. 130.000 Ew., liegt am bergigen Rand der Adriaküste und hat Moritz vor allem aufgrund der Eisenbahnstation sowie des Containerhafens fasziniert mit seinen Containerkränen und alten Eisenbahnen.

Suchbild:

Wo ist Sabrina auf einem der 3 Bilder ???

Otok Krk:

Nach Rijeka ging es am 28.03. über die 1.450m lange Krk-Brücke auf die größte aller kroatischen Inseln, die Insel (Otok) Krk ins kleine Örtchen Vrh. Jaaa... ihr habt richtig gelesen, nach VRH auf KRK 😉.

Wir hatten das bisher schönste und am besten eingerichtete Apartement zur Verfügung und sehr sehr nette Gastgeber. Von Vrh aus machten wir uns an 3 Tagen auf in die Stadt Krk. Zum Auskundschaften, Frischfisch kaufen (es gab 2 große Doraden und es hätten getrost 3 sein können, denn wenn es nun mal keine Weißwurst für Moritz gibt geht natürlich auch der megalecker zubereitete Fisch von der Mudda)...

... und um unseren 1. Strandtag anzubaden, was wirklich nur aus Reinspringen und wieder Rauskommen bestand, wobei Moritz so lange am Wasser spielte, bis er blaue Lippen bekam und wir ihn meckernd vom Wasser wegholen mussten.

Unser Gastgeber Alessio berichtete Sabrina bei einem morgendlichen Plausch, dass gerade die Wildspargel-Saison startete und sich Freunde und Familien gemeinsam auf das bergige Karstgelände begeben und gemeinsam auf die Suche gehen. Aber Vorsicht: Immer mit hohen Schuhen und einem Stock voran wegen der Schlangen (Kreuzotter und Co.). So machten wir uns ebenso auf die Suche und wurden mit 1 Hand voll sowie einer süßen Raupe belohnt.

Am April-Scherz-Tag haben wir die süße Küstenstadt Vrbnik besucht. Wieder einmal eine herrliche Altstadt an der schroffen Küste Kroatiens, die leider noch aufgrund der Nebensaison sehr verschlafen war. Eine Einheimische erzählte uns jedoch, Sie findet es ebenso traurig, dass nur noch hauptsächlich der Tourismus Leben in die Stadt bringt, da sehr viele Wohnungen für Besucher zur Verfügung stehen. Ein kleines Lokal mit wunderschönem Ausblick hatte aber zu unserer Freude doch geöffnet.

Vrbnik mit seiner engsten Gasse der Welt, knapp 40 cm breit, die wir natürlich spielend leicht passieren konnten, wurde auf einem 49 m hohen Felsen gebaut. Das ist besonders faszinierend, da jeder Durchgang, Gasse und Haus dem Fels angepasst wurden und der Stadt diese einmalige Architektur verleiht.

Crikvenica + Senj:

Vom 03.04. bis 13.04. waren wir wieder auf dem Festland Kroatiens an der Küste unterwegs. Erst in Crikvenica bis 06.04. Eine kleine Stadt ohne viel TamTam für Urlauber zum Sonnenbaden. War schön, entspannend, aber auch ok dann weiterzufahren, DENN !!! Es fehlte uns immer noch an Sonne und höheren Temperaturen, um sonnen und baden gehen zu können.

In Senj, eine gute Stunde weiter südlich, wurden wir dann von unseren netten Gastgebern Dalibor und Familie aufgeklärt, dass das in Kroatien im Frühling üblich ist, dass die Bora, ein starker Meeres-Wind, nochmal einige kalte Tage mit sich bringt, er dieses Jahr jedoch schon einige Tage länger anhält. Naja... wir haben ja noch ein bisschen Zeit... Gönnen wir der Natur etwas Erholung vor der Hitze. So konnten wir aber mal unseren Drachen auf dem Hügel der Festung Nehaj, eine Burg der Uskoken zur Abwehr gegen die Venezianer und Türken, steigen lassen und uns die Festung selbst anschauen.

2-Häuser-Dorf an der bosnischen Grenze + Plitvicer Seen:

Am 13.04. machten wir uns über die Berge des Dinarischen Gebirges auf ins Winnetou-Hinterland und in die Nähe der Plitvicer Seen. Nur 450m von der bosnischen Grenze entfernt lag unsere einödige, aber wundervolle Behausung mit warmem Holzofen von Boba und Milan, einem älteren Ehepaar, die es sichtlich genossen, Besuch bei sich zu haben. Boba spricht etwas englisch, Milan etwas deutsch, zum Slivovic trinken stoßten wir mit "Živjeli" an. Es war beeindruckend zu erleben, wie die beiden das Leben so abgeschieden und dadurch auch mit zahlreichen Aufgaben verbunden meisterten, ohne großartig Technik zur Verfügung zu haben. Es gab einen großen Wachhund, der seinen Job wirklich sehr ernst nahm ;-) Milan hatte Bienen, selbstgemachten Slivovitz und Feuerholz musste natürlich auch immer vorhanden sein.

Über einen 10 km langen Waldweg fuhren wir immer zum nächstgelegenen kleineren Dorf und von da aus ging es dann für 1 Tag zu den 20 Minuten entfernten Plitvicer Seen. "Der Schatz am Silbersee" fällt wahrscheinlich jedem dazu ein und die atemberaubende Seenlandschaft aus dem Winnetou-Film und so war es auch... eine atemberaubende Naturlandschaft, die heutzutage zum Nationalpark zählt. Früher, so erzählte uns der Sohn von Milan, konnte er als Kind noch in jedem der Seen baden gehen. Das ist heute natürlich bei dem Tourismus-Magnet leider nicht mehr möglich. Moritz war auch ebenso beeindruckt von den Wasserfällen und hat die kurze 3km-Tour locker durchgehalten (mit Laufrad).

Geburtstagsfeier mit Mila, der Enkelin von Milan, uns und dem traditionellen, berühmtberüchtigten Alfred Biolek-Schokokuchen.

Am Abreisetag, dem 17.04., haben wir uns nochmal einen Gassigang als "halbe" Grenzgänger zur nur 450m entfernten kroatisch-bosnischen Ortsgrenze gegönnt. Einige Minen-Warnschilder und vom Krieg zerstörte und von der Natur zurückeroberte Häuser säumten den Weg. Wir erfuhren, dass der Grenzposten ausschließlich für die hier ansässige Bevölkerung (ca. 10 Personen) bestimmt ist, die mit einem Sonderschein so die Grenze einfacher passieren können. Der entspannte Grenzbeamte ließ uns trotzdem mal für 5 Minuten auf die Grenzbrücke über dem Fluss Korana zwischen EU- und Nicht-EU-Raum.

Slivnica/ ZADAR:

Nach dem kleinen Abstecher ins Inland fuhren wir über die atemberaubenden Berge des dinarischen Gebirges, was uns die gesamte Reise durch die Balkanländer immer wieder fortwährend beeindruckte, nach Slivnica nahe dem "Novigrader Meer" und nahe der für uns sehr schönen Groß- und Universitätsstadt Zadar wieder ans Meer.

Wir besuchten Novigrad, ein kleines süßes Fischerdörfchen, wo wir auch gleich 3 "Großkopfmäreschen" für €5,00 frisch vom Kutter bekamen, ich das 1. Mal Frischfisch entschuppte und ausnahm (sehr spannend) und Sabrina sie astrein zubereitete.

In Zadar machten wir uns einen schönen Tag in dieser jungen und spritzigen Stadt mit einem Besuch der Meeresorgel und einem kleinen aber feinen Weinfest, wo Moritz die Bühne mit guter Musik erstürmte und ausgelassen tanzte.

Ducé/ TROGIR + SPLIT:

Am 20.04. ging es weiter gen Süden nach Ducé, von wo aus wir die bekannten kroatischen Städte Trogir und Split besuchen wollten.

Den 1. Tag machten wir unseren 2. "richtigen" Strandtag, wobei das Wasser immernoch sehr kalt war, die Sonne es aber von uns verlangte 😉.

Trogir, die für uns denk ich fast schönste Stadt Kroatiens (Sabrina und ich hatten dort aber 2018 auch schon mal einen kurzen unvorhergesehenen Aufenthalt) besuchten wir deshalb sozusagen zum 2. Mal und es war wieder einmal herrlich durch die engen Gassen zu schlendern, gut zu essen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Nach Split ging es am letzten Tag, dem 24.04., aber nur kurz für ein paar Stündchen zum ehrwürdigen "Poljud-Stadion" vom Fußballverein "Hajduk Split", das wir ausgiebig erkundeten und bissi im Fan-Shop einshoppten.

Slano/ DUBROVNIK:

Am 01.05. fuhren wir nach einem 1-wöchigen Trip durch Bosnien und Herzegowina (folgt im nächsten Blog) wieder über eine kleine Berg- und Dorfgrenze nach Kroatien zu unserem letzten Stop in diesem traumhaften, aber auch schon ehrlich gesagt fast zu touristisch eroberten Land nach Slano bei Dubrovnik. Und so war es dann auch, dass uns diese Touri-Hochburg am meisten abgeschreckt hat trotz wundervoller Altstadt und netten Menschen... es waren einfach zu viele davon und es war noch keine Hochsaison, was uns ein Kellner zu verstehen gab: "DAS ist noch gar nichts!" sagte er ganz entspannt. In der Hauptsaison ist das quasi wie der "Dresdener Striezelmarkt", Durchschieben lassen vom Pulk und mal kurz nach rechts und links schauen. Das ist leider nichts für uns gewesen, aber abgesehen davon ist es natürlich super nice.

Slano selbst, wo unsere Unterkunft lag, war auch ein kleines Touri-Strand- und Fischerörtchen, was aber in der Nebensaison ziemlich verschlafen und damit für uns ziemlich ansprechend war 😉. Wir hatten 2 super Fußball-Abende mit Chips und Moritz, der wegen fehlendem Mittagsschlaf früh während des Abendessens den Kopf auf dem Teller ablegte und dann 21:00 Uhr pünktlich zu Spielbeginn wieder auf der Matte stand.